Vom Klimawandel ist ja viel die Rede - allerdings oft etwas ungenau. Manche
denken dabei hauptsächlich an Kohle(kraftwerke), andere erwähnen im
gleichen Atemzug, dass sie ja Müll trennen, noch andere schimpfen auf die
Kühe oder die Landwirtschaft. Selbst Wissenschaftler haben leider oft eine
einseitige Sichtweise.
Was ist also, wenn dabei manche Aspekte überbewertet und andere vergessen
werden? Dann können auch Maßnahmen am Ziel vorbei oder sogar nach
hinten los gehen.
Wasserhaushalt als Ursache
Wenn man im Internet nach "Klimawandel" und "Wasserhaushalt"
sucht, findet man praktisch nur etwas zum veränderten Wasserhaushalt als
Folge, nicht aber zum veränderten Wasserhaushalt als Ursache von Klimawandel.
Dabei hat Wasser einen großen Einfluss auf das Klima.
Wir kennen maritimes, also mildes Klima auf Inseln und in der Nähe der
Meere - und wir kennen im Gegensatz dazu kontinentales, also rauhes Klima, etwa
in Zentralasien. Am extremsten ist es in Wüsten - oft trocken und heiß,
nachts aber kalt - und wenn es nach Jahren mal regnet, füllen sich die
Wadis, die ausgetrockneten Flussbetten schnell und es gibt Überschwemmungen.
Die meisten Menschen auf der Welt ertrinken in Wüsten. Es gibt unwirtliche
Sandstürme. Manchmal kommt der aufgewirbelte Saharastaub bis nach Europa
und färbt den Himmel gelblich. Auch die Hurrikane, die im Herbst Nordamerika
ansteuern, entstehen bei Afrika, mit
Einfluss der Sahara. Selbst in den Wüsten verdunstet noch Wasser (Oasen
und siehe Wasserfänger),
sonst wären die Tag/Nacht-Unterschiede dort noch extremer.
Wasser ist ein besonderer Stoff. Mit seiner Wärmespeicherfähigkeit
kann bei gleichem Gewicht kein Stoff und bei gleichem Volumen nur wenige Gesteine
mithalten. Dazu kommt beim Wasser aber die immense Verdunstungskälte. Wenn
1 Liter Wasser verdunstet, nimmt es mehr Wärmemenge auf, als wenn man es
von 0 bis 100°C erhitzt, aber ohne dabei wärmer zu werden. Wenn es
wieder kondensiert, gibt es die Wärmemenge wieder ab: Kondensationswärme.
(Der Begriff Latentwärme umfasst auch noch die Wärmeabgabe beim Gefrieren
und Wärmeaufnahme beim Schmelzen.)
Was die Meere können, ist ähnlich auch an Land möglich. Das Wasser
wird in Boden und Pflanzen gespeichert und über die Pflanzen, vor allem
Bäume mit ihrer großen Oberfläche, verdunstet und kondensiert
nachts wieder (Tau). Der Effekt hängt davon ab, wie viel Wald oder andere
Pflanzen-Oberfläche es gibt und wie viel Wasser im Boden verfügbar
ist.
Dort wo Regenwald abgeholzt wurde, funktioniert das kaum noch - weil der Wald
fehlt, aber auch weil sich der Boden in der Folge verschlechtert. Das Thema
Regenwald ist immerhin in der öffentliuchen Diskussion präsent.
Die übrigen Flächen werden eher vergessen, z.B. die Ackerflächen.
Durch den "modernen" Ackerbau mit oft nackter Erde ist viel Humus
- also der organische Anteil des Bodens, der ihn dunkel färbt - verschwunden
(quasi ohne Flamme verbrannt). Zurück bleibt der hellere mineralische Anteil
- zerfallenes Gestein in verschiedenen Korngrößen, von Lehm (Ton,
Schluff'), Sand bis Steine. Davon kann dann durch Erosion weiteres verloren
gehen - vom Wasser weg gespült oder vom Wind weg geweht - bis zum Sandsturm
auch in Deutschland, siehe z.B. Film Alarm
auf dem Acker.
Derart verarmter Boden kann wenig Wasser aufnehmen. Bei Regen läuft es
schneller ab (Überschwemmungen entlang Flüssen). Ohne Regen trocknet
der Boden schneller aus. Pflanzen, sofern vorhanden, müssen die Spaltöffnungen
ihrer Blätter schließen. Es kann weniger verdunsten. Die Verdunstungskühlung
funktioniert nicht mehr richtig.
Am 25. Juli 2019 gab es in Deutschland neue Hitzerekorde. Bei uns waren bis
zu 39°C vorhergesagt. 36°C habe ich gemessen. Genau an dem Tag begann
eine große Fichte bei uns, intensiv ihre Nadeln abzuwerfen. Pausenlos
hörte man es rieseln - fast als wollte sie einem damit etwas sagen. (Nebenbei
dachte ich daran, dass 40°C eine kritische Linie in der Natur ist. Honig
soll nicht darüber erwärmt werden, weil sonst wertvolle Inhaltsstoffe
kaputt gehen. Hefeteig - wenn Leute klagen, dass er nicht gelingt, haben sie
vielleicht zu warmes Wasser genommen. Auch beim Menschen sind 36°C normal,
mit 40°C wehrt er Infektionen ab und viel mehr verträgt er seber nicht.)
Kann es nicht sein, dass es nicht deswegen so warm war, weil es insgesamt wärmer
wird, sondern weil die Tag/Nacht-Unterschiede größer werden?
Schon länger war mir aufgefallen, dass es oft am Tag sehr warm ist, aber
in der Nacht kalt. Früher konnte ich im Hochsommer manchmal nachts nicht
so gut schlafen, weil es so warm war, trotz offenem Fenster. Heute sind die
Nächte "schön kühl".
Ich suchte im Internet und fand es bestätigt ... bis hin zu der Aussage,
dass sich die Tag/Nacht-Unterschiede in Zukunft an die Sommer/Winter- Unterschiede
annähern würden.
Das ist etwas anderes als die allgemeine Erderwärmung, von der viel die
Rede ist. Es erinnert eher an Wüsten und liegt nicht am CO2, sondern am
gestörten Wasserhaushalt wegen fehlendem Humus und Pflanzenbewuchs. Es
gibt leider wenig dazu im Internet. Umso mehr Lob verdient der Kanadier Peter
H. Weis für die deutliche Darstellung auf der Internetseite Beautifully
Stable Climates (bisher nur in englischer Sprache).
Zwei weitere Links:
Im Gespräch
mit Ralf Otterpohl - Regenerative Landwirtschaft, Terra Preta und "Das
neue Dorf" (Video, 56:28 Minuten)
Zitat (4:45): "... Es gibt einen menschengemachten Klimawandel und der
basiert auf der Zerstörung der Böden ..."
Wassermanagement
statt Klima-Alarmismus – mit Elisa Gratias bei Milena Preradovic (Video,
28:08 Minuten, hörenswert)
Über Projekte zur Wasserrückhaltung in Indien, Brasilien und der Slowakei
Zitat: "Wasser macht Klima"
Kohlendioxid CO2
Viele denken beim Thema Klimawandel hauptsächlich daran - und an Kohle,
Öl und Erdgas als Quelle davon.
Ich bezweifle nicht, dass diese Mengen einen Einfluss auf's Klima haben - in
Form des Treibhauseffekts - und dass man das deutlich verlangsamen sollte.
Während ich den Effekt des Wassers (oben) aus eigener Anschauung kenne,
muss ich mich hier auf die Aussagen der Forscher verlassen.
Was meist vergessen wird, ist dass durch den oben schon erwähnten Humusabbau
in Böden weltweit ähnlich viel CO2 freigesetzt wurde, wie aus Kohle,
Öl und Erdgas zusammen (Quelle: Klimaveränderung
durch Humusabbau, mit freundlicher Erlaubnis von Prof. August Raggam*, TU
Graz, pdf-Datei).
Zumindest wenn man die abgeholzten (Regen)Wälder dazu nimmt, dürfte
die Hälfte am gesamten Menschen-gemachten CO2-Ausstoß voll werden.
* Herr Prof. August Raggam hat sich nach der oben verlinkten Arbeit von vor
etwa 20 Jahren weiter mit dem Thema befasst. Hier ist seine überarbeite
und erweiterte Schrift: Klimarettung
sofort!!! vom November 2023 (pdf-Datei, gut 5 MB).
Fazit
Nach meiner Einschätzung macht das Thema Wasserhaushalt die Hälfte
des Klimawandels aus und das Kohlendioxid die andere Hälfte - ein Viertel
aus fossilen Energieträgern. Vom Wald-, Pflanzen- und Humusverlust stammt
das letzte Viertel, aber auch der gestörte Wasserhaushalt - insgesamt also
drei Viertel.
Ausblick
Würde es gelingen, den Humus in Böden weltweit wieder aufzubauen -
den verlorenen Wald auch - und beides sogar über das ursprüngliche
Maß hinaus, so wäre das CO2-Problem gelöst. Es könnte sogar
derart zum Vorteil der Böden und des Klimas sein, dass man zu dem Schluss
kommt: Es war gut, dass Menschen die Kohle etc, ausgegraben haben ...
Leider ist es nicht seriös, deswegen heute zu entwarnen - denn der Humusaufbau
etc. wird ja erst relativ wenig in die Tat umgesetzt.
Anmerkung
Die Erdöllobby hat zwar sogar eine Belohnung ausgesetzt für die Widerlegung
des Klimawandels, aber damit habe ich nichts zu tun, auch wenn man es bei meinen
Worten denken könnte. Siehe auch 12
Gründe, Energie zu sparen. Ich entwarne, wie gesagt, nicht, aber weise
auf eine gute Möglichkeit hin.
CO2 z.B. unterirdisch speichern zu wollen (Sequestrierung, CCS, clean coal)
ist ein Irrweg.
- Es ist viel Aufwand und kostet zusätzlich Energie
- Man weiß nicht, wie lang es dort bleibt.
- Der Sauerstoff wäre auch mit weg.
- Als Humus in Böden und Wäldern ist der Kohlenstoff dagegen ein Gewinn.
Immerhin, da ich das CO2-Problem als lösbar ansehe, finde ich es umso abwegiger,
wenn deswegen die schlimmeren Gefahren der Atomkraft hinten an gestellt werden.
Aufforstung
Projekte zur Aufforstung finde ich gut. Es reicht bis zur Begrünung von
Wüsten. Es beginnt aber schon mit einem kleinen Pflänzchen, das man
stehen lässt, wenn es nicht wirklich stört.
Zitat:
"Vor ca. 450 Mio. Jahren hat es die entstehende Pflanzenwelt schon einmal
geschafft, den lebendbedrohlich hohen CO2 Gehalt der Atmosphäre zu senken.
[...] "Die Regel muss lauten: Wo eine Pflanze überleben kann, soll
auch eine wachsen.""
Humusaufbau
Der Film "Humus die vergessene Klima-Chance" (immerhin Teil
2 davon gibt es bei dailymotion) handelt davon.
(Naja, für meinen Geschmack läuft es hier mit zu viel Aufwand an Maschinen
und Energie.)
Eines der Beispiele im Film ist das Sekem-Projekt in Ägypten. Es ist besonders
erfreulich, weil es zeigt, dass Humusaufbau auch in einem heißen Land
gelingt, wo er besonders hilfreich ist.
Unter welchen Umständen bleibt der Humus im Boden erhalten? Das ist eine
anspruchsvolle Frage.
Moore sind eine Möglichkeit, weil unter Wasser der Kohlenstoff konserviert
ist (anaerob).
Mit Luftzugang, wird oft gesagt, dass der Kohlenstoff von Mikroorganisamen "veratmet"
würde. Das muss aber offenbar keineswegs der Fall sein. Im Film heißt
es im Gegenteil, dass Humus aufbauende Mikroorganismen aerobe Verhältnisse
brauchen.
Terra Preta ist ein Vorbild und wird nachgeahmt durch Zugabe von Holzkohle (->
biochar), weil diese unverdaulich sei und daher lang bestehen bleibt..
Ich glaube aber nicht, dass das der Weisheit letzter Schluss ist. Schließlich
ist auch die Steinkohle entstanden, ohne dass ein Köhler mitgewirkt hat.
Mikroorganismen können ähnlich wie bei der Verkohlung die weicheren
Bestandteile aus dem Holz lösen und übrig bleibt das stabilere Gerüst
mit sehr viel innerer Oberfläche (vgl. Aktivkohle). Auch bei Mikroorganismen
ist das Ergebnis schwarz - und kann wahrscheinlich genauso dauerhaft sein.
Mir scheint aber, dass holzige Abfälle eher Dauerhumus ergeben, während
Sonstiges, wie grüne, weiche Pflanzen, Unkraut, Rasenschnitt, Mist, Küchenabfälle
... eher nährstoffreichen Nährhumus ergibt und für sich
allein schneller "verschwindet". Er eignet sich aber als Zutat, um
den mageren Holzigen Kompost mit Nährstoffen aufzuladen. Schließlich
sind mineralische Zutaten hilfreich - feine bindige, damit sich die Ton-Humus-Komplexe
bilden können, Sand zur Lockerung und Steine für die Stabilität.
Die Mischung macht's.
Methan
Man hört immer wieder, dass Methan je nach Quelle 23 mal, 25 mal, 28 mal,
32 mal ... so klimawirksam sei, wie CO2.
Das kann man so nicht vergleichen, denn Methan hat in der Atmosphäre eine
Verweilzeit von nur 9 bis 15 Jahren, je nach Bedingungen. Daher reichert es
sich in der Atmosphäre nicht immer weiter an, sondern es entsteht ein dem
Ausstoß entsprechender Spiegel, so dass Ausstoß und Abbau ein Gleichgewicht
bilden. Zum Vergleich: Wenn man ein Haus den ganzen Winter über heizt,
wird es auch nicht immer wärmer, sondern es stellt sich eine konstante
Temperatur entsprechend der Heizleistung ein.
Relevant für's Klima dürfte Methan am ehesten sein, wenn zum normalen
Ausstoß plötzlich große Mengen dazu kämen - etwa durch
auftauenden Permafrost, durch plötzliche Freisetzung aus Methanhydraten
am Meeresboden oder evtl. große Lecks bei der Erdgasförderung. Wenn
auch vorübergehend, könnte es eine Verschärfung bedeuten, mit
der ein Kipppunkt überschritten wird. Der normale Ausstoß dürfte
demgegenüber vernachlässigbar sein.
Kühe
Das Methan, das Rinder abgeben, wird mitverantwortlich für den Klimawandel
gemacht. Dass das nicht stimmen kann, merkt man daran, dass es die Wiederkäuer
schon sehr lange auf der Erde gibt - früher hauptsächlich in der Wildnis
- heute mehr in Ställen. Das hätte sich über die Jahrtausende
längst auswirken müssen - selbst wenn die Zahlen etwas unterschiedlich
sind.
In den USA gibt es heute rund 90 Millionen Rinder. Früher gab es, je nach
Quelle, geschätzte 30 bis 60 Millionen Bisons (buffalos) in Nordamerika,
außerdem Karibus im Norden. Bei uns waren es die Wisente, Auerochsen,
im Norden Rentiere und Elche. Allein in Schweden werden jährlich 80.000
Elche geschossen - wie viele mögen es demnach sein? Außerdem Hirsche,
Rehe, in Asien Kaffernbüffel, Wasserbüffel, in Afrika Gnus, Gazellen,
Antilopen, Giraffen ... und viele kleinere, wie Gämsen, Ziegen, Schafe
usw.
Es ist fast egal, ob es früher oder heute mehr Wiederkäuer gibt. Wenn
ihr Methan sich in der Atmosphäre anreichern würde, wäre sie
schon voll davon. Das tut es aber nicht, sondern es zerfällt bald zu CO2
und Wasser. Ein gleichbleibender Ausstoß führt also zu einem konstanten
Spiegel und nicht zu einer immer weiteren Anreicherung in der Atmosphäre,
wie CO2. Es einfach mit dem Wirksamkeitsfaktor 23 o.ä. mit CO2 gleichzusetzen,
ist also irreführend. Auf längere Sicht müsste der Faktor eher
1 lauten - nein, nicht mal das, denn das aus dem Methan entstehende CO2 wurde
zuvor von den Futterpflanzen der Atmosphäre entzogen. Also Probleme der
Hybris von Menschen nicht auf die Biologie, schieben! Das Leben an sich bringt
die Erde nicht aus dem Gleichgewicht.
Reis
Ähnlich ist es mit dem nassen Reisanbau - der wegen der Methanentstehung
auch für klimaschädlich erklärt wird.
Da ich schon lange das Buch "Die
letzte Chance für eine Zukunft ohne Not" von Annie Francé-Harrar
kenne, lernte ich vor vielen Jahren schon, dass der nasse Reisanbau so ziemlich
die einzige nachhaltige Form des Ackerbaus ist. Zitat Seite 318: "...
daß diese Kultur als einzige nicht den Humusschwund der Welt vergrößert".
Was stimmt nun?
Da ich mich mit diesen Dingen schon seit vielen Jahren befasse, ist mir der
Widerspruch sofort aufgefallen. (Viele Leute haben leider nicht den Hintergrund
und sind daher leichtgläubig). Der Fehler liegt darin, dass das Methan
falsch eingestuft wird. Eigentlich sollte es auffallen, dass es Rinder (und
andere Wiederkäuer), wie auch nassen Reisanbau schon seit Jahrtausenden
gibt - egal wie viel jeweils genau - und die Atmosphäre eben nicht schon
voll Methan ist.
Das Traurige an dieser Orientierungslosigkeit, von der Natur so weit entfernter
Menschen ist, dass zur Korrektur Maßnahmen angestrebt werden, die weiter
in die falsche Richtung gehen - noch weiter von der funktionierenden Natur weg.
Im 1. Artikel Wie
Reis das Klima belastet sind es gleich mindestens zwei:
- Beigabe von Leinöl und Kalziumnitrat zum Futter von Wiederkäuern
- Millionen von Kleinbauern in Asien davon überzeugen, ihre traditionelle
Anbaumethode zu ändern. In gefluteten Reisfeldern wird Methan von Mikroorganismen
produziert, die Pflanzenreste zersetzen. Lässt man die Felder zeitweise
trockenfallen, sterben diese Mikroben ab
Was würde da Annie Francé-Harrar sagen, die im Buch für Mikroben
und das ganze Bodenleben den ehrenvollen Namen "Edaphon" verwendet?
Das kann man sich auf der Zunge zergehen lassen, wer hier alles beteiligt ist
(Artikel lesen) und wie man den Reisbauern in 4 Ländern beibringen will,
auf "Klimaschutz-Reis" (SRP-Reis) umzustellen ... und was am Ende
heraus kommt (3. Artikel).
Im 2. Artikel Methan
aus Reisanbau ist ein Klimakiller wird China (im Namen des Klimaschutzes)
gelobt:
- Gedüngt wurde vermehrt mit Kunstdünger statt Mist
Diese "Geisterfahrer-Logik" ist mir bei uns auch schon aufgefallen.
Wegen zu viel Nitrat im Grundwasser wird Bauern vorgeschrieben, dass sie keinen
Mist verwenden, sondern künstlichen Stickstoffdünger (weil er "genauer
zu dosieren sei").
Nein, der künstliche Stickstoffdünger ist der Fehler. Er kostet viel
Energie in der Herstellung, ist schnell löslich, enthält keinen Humus,
ist verlockend, weil Wachstum-bestimmend (führt aber zu anfälligen
Pflanzen ...).
Der 3. Artikel Studie: "Reisanbau klimaschädlicher als gedacht"
baut mich wieder etwas auf, weil er zeigt, wie leicht diese "tollen Maßnahmen"
nach hinten los gehen. Er ist wohl nicht mehr online (nachfolgende Zitate):
Tatsächlich sind die Klimawirkungen von Lachgas gering, so lange man
klassischen Reisanbau betreibt, bei dem die Felder dauerhaft unter Wasser sind.
Die aktuellen Anbauempfehlungen orientieren sich am Methan-Ausstoß und
der sinkt, wenn die Felder immer wieder austrocknen dürfen.
... Bisher hatte niemand bemerkt, dass sich dadurch der Stickstoff-Haushalt
drastisch ändert. Immer wieder wird Stickstoff im Boden festgebunden und
dann wieder freigegeben. Und dabei entsteht viel mehr N2O als bisher vermutet.
30-45mal so viel. Das ist deshalb besonders gravierend, weil Lachgas viel langlebiger
ist als Methan und auch eine stärkere Wirkung aufs Klima hat.
... Die Studie zeigt, wie vage unsere Vorstellungen von den Klimaeffekten natürlicher
Systeme tatsächlich sind.
(Lachgas hat eine Verweildauer in der Atmosphäre von, je nach Quelle 116
bzw. 121 Jahren - also rund 10 mal so lang, wie Methan).
Als ich die Geschichte aus drei Artikeln einem Bekannten erzählte, meinte
er: "Ja, die Menschen glauben eben oft, dass das Neue automatisch besser
wäre, als das Alte."
Interessant, um sich detaillierter zu informieren, sind die Bildungsserver-Seiten:
Landwirtschaft
als Klimafaktor
Methan
Zitat daraus: Hiernach stammt die Zunahme der jüngsten Methan-Emissionen
nicht primär aus biologischen Quellen wie tropischen Feuchtgebieten, Reisanbau
oder Viehzucht, da der Anteil der Kohlenstoff-Isotope 13C im atmosphärischen
Methan seit 2009 rückläufig ist. Vielmehr liege die Hauptquelle für
die Zunahme der Methan-Emission in der Ausbeutung von Schiefergas, das hauptsächlich
in den USA durch Fracking gewonnen wird. Die Schiefergasgewinnung habe weltweit
zwischen 2005 und 2015 um das 14fache zugenommen, woran die USA mit 89 % beteiligt
waren.
Lachgas
Lachgas
Zitate daraus:
Die hohe Treibhauswirkung von N2O liegt zum einen an der langen atmosphärischen
Verweilzeit, zum anderen aber hat das N2O-Molekül eine etwa 200mal größere
Strahlungseffizienz als ein CO2-Molekül.
Die wichtigste Ursache der Zunahme von Lachgas im industriellen Zeitalter
ist die Ausbreitung und verstärkte Düngung der landwirtschaftlichen
Flächen, denn Stickstoff ist das wesentliche chemische Element in Düngemitteln.
Letzte Änderung:
2. April 2024
Wolfram Zucker
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